
SVIAL-Gespräch mit Bernard Lehmann
Bernard Lehmann, Agrarwissenschafter in verschiedenen Formaten, Plan oder Zufall?
Für Bernard Lehmann ist es nicht immer das ein oder andere, sondern manchmal ist es etwas dazwischen. Welche Pläne oder Zufälle Bernard Lehmann in seinem Leben erfahren hat, hat er uns in dem SVIAL-Gespräch mit Geschäftsführer Marcel Anderegg am 23. Februar im Impact Hub in Bern erzählt.
Die Suche nach dem Optimum in der Landwirtschaft hat dazu geführt, dass er seine landwirtschaftliche Lehre abgebrochen hat. Stattdessen hat er die Matura nachgeholt, um an der ETH Zürich im Studium der Agrarökonomie dieser Suche nachzugehen.
Nach einem Praktikum beim Schweizer Bauernverband (SBV) und seiner Dissertation an der ETH Zürich bei Professor Dr. Peter Rieder ging er zurück zum SBV und blieb dem Verband noch für weitere 7 Jahre treu. Er hat uns von seinen Aufgaben als wissenschaftlicher Mitarbeiter erzählt.
Die Berufung zum Professor für Agrarökonomie an die ETH Zürich war für ihn eine grosse Ehre. In dieser Zeit hat er sich unter anderem mit folgenden Themengebieten beschäftigt: Nachhaltigkeit, Wettbewerbsfähigkeit, Entwicklungsökonomie und nachhaltige Ernährungssicherheit. Vor allem der Austausch mit Studierenden, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sind ihm in sehr guter Erinnerung geblieben und für Bernard Lehmann war es eine «Fantastische Zeit!» und «unvergesslich schön!».
Nach 20 Jahren an der ETH Zürich wurde er Policy Maker als Direktor vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW). Eine Begegnung mit dem chinesischen Premierminister ist ihm aus dieser Zeit in besonderer Erinnerung geblieben. Er hat uns erzählt, wie sie sich in einem Stall auf einem Schweizer Landwirtschaftsbetrieb über Agrarökonomie unterhalten haben und bei einer weiteren Begegnung in Rom gemeinsam Tee getrunken haben. «Das ist ein guter Typ und war ein schönes Erlebnis», fasste er zusammen.
Aus dem Publikum kam die Frage, welches Land seiner Meinung nach ein Vorbild für die Schweizer Agrarpolitik ist. Durch seine vielen Erfahrungen im Ausland hat er jedoch erkannt, dass die Schweiz das Vorbild für andere ist und nicht umgekehrt. Er findet besonders das Design der verschiedenen Massnahmen gut gewählt.
Er war und ist noch immer engagiert für ein nachhaltiges Ernährungssystem!
Im zweiten Teil hat uns Bernard Lehmann von einer seiner derzeitigen Aufgaben als Vorsitzender im UNO-Gremium High Level Panel of Experts on Food Security and Nutrition (HLPE-FSN) erzählt. Das gehört zum Commitee on World Food Security. Es war sehr wertvoll mehr über diese wichtige Aufgabe zu erfahren und Einblicke in das Gremium und die globalen Herausforderungen unseres Ernährungssystem zu erfahren.
In dem Beitrag vom Schweizer Bauer (Printausgabe vom 1. März) und dem Medienbeitrag von Jonas Ingold bekommen Sie noch mehr Infos:
https://www.lid.ch/medien/mediendienst/aktueller-mediendienst/artikel/wir-haben-ein-grosses-problem/
(verfasst von Stefanie Manas, Junior Expert SVIAL, Kommunikation & Eventorganisation)