Michael Fankhauser
Hochschulabsolvent mit Bezug zur produzierenden Landwirtschaft
Auf dem elterlichen Landwirtschaftsbetrieb (Milchkühe, Zuchtschweine, Ferien auf dem Bauernhof) aufgewachsen, war für Michael Fankhauser früh klar, den beruflichen Werdegang in dieser Branche anzutreten. Neben den Tätigkeiten und Aushilfe auf dem Betrieb arbeitete er während der Ausbildung zum Agronomen an der Hochschule für Agrar-, Forst und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) nach der Berufslehre zum Landwirt immer wieder auf dem Bau. Die abwechslungsreiche Zeit mit etlichen Tätigkeiten vom Abbruch bis zum Plattenlegen erlebte er als sehr lehrreich und spannend. Seit Herbst 2017 ist Michael Fankhauser bei der Naveta AG tätig und wird im Jahr 2025 den elterlichen Betrieb übernehmen.
Die Ausbildung von Michael Fankhauser verlief klassisch für das schweizerische Bildungssystem. Nach dem Abschluss der Berufslehre zum Landwirt im Jahr 2011 folgte am Inforama Rütti die Berufsmittelschule (BMS) in naturwissenschaftlicher Richtung. Im Laufe der Ausbildung kristallisierte sich immer mehr heraus, dass aufgrund des ständig ändernden Umfelds und den steigenden Anforderungen in der Landwirtschaft die Ausbildung zum Agronomen an der Hochschule für Agrar-, Forst und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in Zollikofen ein geeignetes Ziel wäre.
Schwein gehabt
Der Start an der HAFL mit Vertiefung Nutztierwissenschaften erfolgte im Jahr 2014. Durch die Bachelorarbeit zum Thema Kolostrumqualität bei Schweinen ergab sich eine Zusammenarbeit mit der aktuellen Arbeitgeberin Naveta AG. Die Naveta AG ist Distributor verschiedener globaler Hersteller von Futtermittelzusatzstoffen im Bereich der Tiergesundheit (Probiotika, Prebiotika, etc.). Sie verkauft neben den Zusatzstoffen an Mischfutterhersteller auch Spezialitäten direkt an Landwirte. Dadurch erfolgte dann auch die Anstellung im Herbst 2017 als Nachfolger für den Verantwortlichen im Bereich Schweine, Kälber und Futterkonservierung. In der Zwischenzeit ist bei der Naveta AG viel passiert. Das Unternehmen konnte 2018 vom damaligen Eigentümer und Gründer übernommen werden und wird seither von einer dreiköpfigen Geschäftsleitung geführt. Seit Januar dieses Jahres hat Michael Fankhauser den Vorsitz der Geschäftsleitung. Nebst den Kerntätigkeiten wie Kundenbetreuung, Verkauf und Lieferantenbeziehungen, gehören weitere Aufgabenbereiche zu seinen Verantwortlichkeiten. So z.B. Lagermanagement, Aussendienst-Betreuung, Marketing, Qualitätsmanagement sowie Fragen und Entscheidungen auf strategischer Ebene. Besonders der Kundenkontakt mit den Mischfutterherstellern und den Lieferanten, sowie der enge Kontakt zur produzierenden Landwirtschaft begeistern ihn in diesem Job.
Sportlich begeistert und beim SVIAL engagiert
Neben den Tätigkeiten in der Futtermittelbranche und der Unterstützung auf dem elterlichen Betrieb, nimmt vor allem der Sport seit Kindesjahren einen grossen Anteil der Freizeit ein. War es bis fast zum Ende der Schulzeit die Leichtathletik, so gehört Unihockey seit nunmehr 15 Jahren zum festen Hobby. Seit einigen Jahren ist das Motorradfahren, gelegentlich auch auf der Rennstrecke, dazugekommen. Neben dem Mitwirken in einer Erfahrungsgruppe von Junglandwirten ist Michael Fankhauser seit dem Sommer 2022 Mitglied der Kommission vom SVIAL. Was ihn dazu bewegt hat und was er sich in Zukunft vom Verband wünscht, erzählt er im folgenden Interview.
Du bist in der neuen Kommission des SVIAL mit dabei. Was hat dich dazu bewogen, dich für dieses Netzwerk zu engagieren?
Als der SVIAL Tür und Tor auch für Fachhochschul-Abgänger öffnete, kam ich durch den Besuch von Veranstaltungen mit dem SVIAL in Kontakt und wurde schnell Mitglied. Ich hatte damals praktisch keine Kenntnisse über den SVIAL, fand aber die besuchten Veranstaltungen sehr interessant und eine gute Möglichkeit, mein Netzwerk auszubauen. Als das Thema einer neuen Kommission aufkam, kam ich in der Diskussion mit Marcel Anderegg zum Schluss, dass dies für beide Seiten eine interessante Sache wäre. Mir ist es wichtig, dass im Agro-Food-Bereich auch die Stimme der Praxis, der produzierenden Landwirtschaft, gehört wird. Mit meinem beruflichen Werdegang kann ich dies, denke ich, gut in die Kommission und die Aktivitäten des SVIAL einbringen.
Was kann der SVIAL zur Entwicklung der Agro-Food-Branche beitragen?
Der SVIAL hat den Vorteil, praktisch alle Akteure in der Agro-Food-Branche zu vereinen. Somit ist er in der Lage, Probleme und Herausforderungen einzelner aber auch mehrerer Player im Kontext des gesamten Systems zu betrachten und Lösungen zu finden. Die produzierende Landwirtschaft ist genauso vertreten wie der Handel oder die Lebensmittelhersteller. Durch das grosse und diverse Netzwerk ist es dem SVIAL möglich, den sachlichen Austausch und die Zusammenarbeit unter fachlich kompetenten Personen im Sinne der Branche zu fördern und eine nachhaltige Entwicklung mit zu gestalten.
Was wünscht du dir vom SVIAL?
Ich denke einer der Hauptaufgaben des SVIAL für die nähere Zukunft ist seine Präsenz und Wahrnehmung wieder zu steigern. Nur wer gehört wird, kann auch etwas bewirken. Die Ressourcen stehen durch das breite Netzwerk definitiv zur Verfügung. Besonders wichtig erscheint mit dazu den Einbezug von jungen Berufsleuten, welche den SVIAL in diesem Sinne als wichtigen Partner kennenlernen und von ihm profitieren wollen.
Im Weiteren stellen die Veranstaltungen eine tolle Möglichkeit zum Netzwerken dar und dürfen m.M.n. auch in der digitalen Zeit nicht vernachlässigt werden. Eine klare Struktur ist hier aber wichtig, um das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren. Ich freue mich auf jeden Fall auf die künftigen Veranstaltungen und den Austausch mit den verschiedensten Akteuren aus der Branche.