210617_banner_nicolekarmann
Author picture

Nicole Karmann

Eine abwechslungsreiche Karriere bei der Migros

Nach dem erfolgreichen Abschluss an der ETH stieg SVIAL-Vorstandsmitglied Nicole Karmann bei der Migros ein. Dort sammelte sie in unterschiedlichen Betrieben und Funktionen interessante Erfahrungen. Heute beschäftigt sie sich mit den Herausforderungen der Digitalisierung der Migros Industrie.

Nicole Karmann begann im August 2006 mit dem Studium der Lebensmittelwissenschaften an der ETH Zürich. Nach einem Austauschsemester an der Universität Wageningen (NL) und der Masterarbeit in Lebensmittelbiotechnologie schloss sie im Frühjahr 2012 das Masterstudium erfolgreich ab. Den Einstieg ins Berufsleben machte sie mit dem Trainee-Programm der Migros Industrie. So gelang es ihr, innert kurzer Zeit in drei unterschiedlichen Betrieben und mehreren Geschäftsbereichen einen vertieften Einblick zu erlangen. Anschliessend arbeitete sie während sechs Jahren bei der Migros-Tochterfirma Jowa, wo sie anfänglich als Projektleiterin im Produktmanagement Innovationen von der Idee bis zur Marktreife begleitete und später in der Unternehmensentwicklung den Aufbau des Prozessmanagement vorantrieb.

Die Lebensmittelindustrie im digitalen Zeitalter

Aktuell ist sie als Teilprojektleiterin und Product Ownerin im Projektportfoliomanagement bei der Migros Industrie angestellt. Dabei setzt sie sich standortübergreifend für die Digitalisierung und Prozessharmonisierung in der Forschung und Entwicklung ein. Die Herausforderung, die so unterschiedlichen produzierenden Betriebe auf dem Weg zur Digitalisierung zu vereinen und zu begleiten, begeistert Nicole besonders an diesem Job. Dass im ganzen Lebenszyklus eines Produktes – von der Idee, der Entwicklung, über die Änderung, bis hin zur Auslistung – viele Fachstellen involviert sind, macht die Zusammenhänge komplex, aber auch sehr spannend.

Begeisterung für die Ernährung geht über den Beruf hinaus

Auch wenn sie heute nicht mehr ganz so nahe am Produkt arbeite, fasziniere es sie nach wie vor, was es zur Herstellung eines Lebensmittels bis hin zum Verzehr alles benötigt. Das war schlussendlich auch der Grund, warum sie sich damals für das Studium der Lebensmittelwissenschaften entschieden hatte. Ihr Interesse an allem, was die Natur für die Ernährung bereithält, ist noch immer sehr gross. Die Mutter von zwei Jungen (2,5 und 5 Jahre alt) streift gerne durch Märkte oder deckt sich auf dem Biohof ein, um danach in der eigenen Küche zu experimentieren. Die Betreuung der beiden Kinder teilt sie sich mit ihrem Mann und durch die zusätzliche Unterstützung von Grosseltern und Kita gelingt es ihr, weiterhin einer spannenden beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Seit 2015 ist Nicole Karmann Vorstandsmitglied des SVIAL. Was sie dazu bewegt hat und was sie sich in der Zukunft vom Verband wünscht, erzählt sie im Interview.

Nicole, du bist seit 2015 im Vorstand des SVIAL. Was hat dich dazu bewogen, dich für dieses Netzwerk zu engagieren?

Ehrlich gesagt, war ich bis zur Anfrage, ob ich mich im Vorstand engagieren möchte, nicht sehr aktiv im Verband. In bester Erinnerung hatte ich noch das Bewerbungsseminar und die Berufsvorträge, welche der SVIAL für Studierende organisierte und sporadisch nahm ich an einer Veranstaltung teil. Der Verband wollte sich verjüngen, mehr Frauen im Vorstand haben und mehr für die Anliegen der Absolventinnen und Absolventen der Lebensmittelwissenschaften unternehmen. Dieses Vorhaben fand ich sehr unterstützenswert. Ich sah es als Chance, das Programm des SVIAL mitzugestalten und den Verband in der Transformation zu begleiten.

Was kann der SVIAL zur Entwicklung der Agro-Food-Branche beitragen?

Der SVIAL kann sich für den Dialog innerhalb der Ernährungswirtschaft stark machen und eine zusätzliche Plattform bieten, dass Menschen aus den unterschiedlichen Sektoren miteinander reden und so das gegenseitige Verständnis gefördert wird. Es ist genau dieser Dialog, der heute Branchenübergreifend stattfinden muss, um neue, nachhaltige Lösungen für unsere Probleme zu finden. Die Kreislaufwirtschaft ist hier ein gutes Stichwort. Der SVIAL vereint Berufsleute von der Landwirtschaft bis hin zur herstellenden Industrie. Dies gibt jedem einzelnen die Möglichkeit, seinen persönlichen Horizont zu erweitern und Einblicke in Bereiche der Ernährungswirtschaft zu erhalten, welche einem im Berufsalltag verborgen bleiben.

Was wünscht du dir vom SVIAL?

Ich wünsche mir, dass der branchenübergreifende Dialog auch in Zukunft bewusst gefördert wird und dass gerade junge Berufsleute im Aufbau ihres Netzwerkes unterstützt werden. Der SVIAL ist da auf einem guten Weg, gerade beim Engagement für Absolventinnen und Absolventen der Hochschulen. Noch gezieltere Aktivitäten für junge Leute, welche bereits einige Jahre Berufserfahrung haben und vielleicht vor dem ersten Jobwechsel oder einer Umorientierung stehen, fände ich auch sehr wertvoll. Ich bin mir sicher, dass wir hier als Berufsverband unterstützen können. Immer spannend finde ich Exkursionen zu bekannten oder auch neuen innovativen Betrieben und einen Blick hinter die Kulissen – das müssen wir auf jeden Fall beibehalten.